Dampfen und Klemmen
(EK) Der Park war noch neblig und das Gras ganz nass, als wir mit unseren 10.000 roten Steinen am Sonntagmorgen in Großauheim ankamen. Aber schnell stellten wir fest, dass es gar kein Nebel war, sondern dicke Dampfwolken. Dutzende anmutige Maschinen, einige erbaut vor über 100 Jahren, pusteten anlässlich des Familientags des Museums für Kunst und Industriegeschichte heißen Dampf in die kühle Morgenluft.


Zusammen mit dem Duft verbrannten Holzes ergab dies eine tolle Atmosphäre. Während wir mit Klebeband und Bierbänken einen Spieltisch improvisierten, fuhren schon drollige kleine Dampfwagen um den Platz und beeindruckten uns und ebenso die ersten besonders frühen Besucher.
Punkt 11:00 Uhr begann die Veranstaltung, aber da waren bereits etliche Kinder fleißig am zusammenstecken der roten Steinchen. Natürlich hörten wir die üblichen „dass sind ja nur Rote“ und „alles nur Vierer“. Aber die Skepsis verflog schnell als der erste große Turm in die Höhe wuchs.


Um ein bisschen was zum Thema der Veranstaltung beizutragen, versuchte ich mich am Bau einer kleinen Dampflok. Aus den eckigen Blöcken runde Formen zu kreieren, mag für die Veteranen unseres Vereines simpel sein, doch die Kinder staunten nicht schlecht und legten sich ins Zeug für noch imposantere Bauwerke.
Bald darauf hatten wir unzählige Bauwerke. Unter anderem eine ganz passable Burg, einen guten Freund für unseren Max und ein etwas abgedrehtes Luftschiff. Letzteres sogar mit angewandtem Baurichtungswechsel!




Auch die Eltern zeigten Interesse und stellten Fragen zur Größe des Vereins, wo unsere Mitglieder so herkommen, wo man unsere Werke sehen kann und ob wir neben Lego auch andere Klemmbausteine verwenden würden. Letzteres kam tatsächlich häufiger als Thema auf, als ich erwartet hätte. Selbstverständlich haben wir schon fleißig Werbung für Rüsselsheim 2026 gemacht.


Die umgebende Geräuschkulisse aus pfeifender Dampflok, knackendem Dampf-Holzspalter und sogar einem Dampftraktor war etwas Besonderes. Die Kinder hatten Spaß auf der gesamten Parkfläche des ehemaligen Friedhofs von Großauheim. Das Meer aus roten Steinen konnte sich neben Hüpfburg, Minitraktor-Fahren und diversen Bastelangeboten (inkl. Strohhalm-Raketen und 3D-Druck-Schokolade!) gut behaupten. Der Tisch war den gesamten Tag über voll besetzt mit Kindern und auch ein paar eifrig bauenden Eltern.
Nebenbei konnten wir sogar Kontakt zum „Das kunterbunte Kinderzelt e.V.“ knüpfen und schauen ob sich hier vielleicht in Zukunft ein paar Synergien ergeben.
Das Museumsfest war insgesamt gut besucht und in den Augen der Museumsleitung ein voller Erfolg. Für Born2Brick war es die erste Zusammenarbeit mit dem Museum Hanau und dem Museum für Kunst und Industriegeschichte. Ich persönlich hoffe, wir können das wiederholen.

